Bislang spielt die U19 des FC Schalke 04 eine solide Runde in der U19-Bundesliga West. Die Mannschaft von Cheftrainer Norbert Elgert rangiert nach zehn gespielten Partien mit 23 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Auch im DFB-Pokal der Junioren steht “Königsblau” im Viertelfinale. Dennoch ist der Trainer mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht vollends zufrieden und nimmt die Spieler in die Pflicht.
Am 10. Spieltag trennte sich der S04 mit 1:1 von Viktoria Köln. Durch das Unentschieden gaben die Schalker erstmals seit der 1:2-Niederlage am 3. Spieltag gegen Bochum Punkte ab. In der vorherigen Woche gewann "Königsblau" zwar mit 3:2 gegen den Wuppertaler SV, dennoch war Elgert auch da schon „extrem enttäuscht” von der Leistung seiner Spieler.
Die geforderte Leistungssteigerung seiner Mannschaft sah er gegen Köln nicht. Zwar hatte “Königsblau” besonders in Durchgang eins viele Chancen, jedoch fand Elgert seine Elf im letzten Drittel „zu ungefährlich”. Den Ausrutscher von Spitzenreiter Borussia Dortmund gegen den MSV Duisburg konnte nicht genutzt werden.
Nach dem Spiel redete Elgert Klartext und erklärte, dass „der Fußball sich insgesamt total verändert” habe: „Unsere Spieler, gerade in den großen Leistungszentren, bewegen sich teilweise in einer sogenannten Komfortzone und da gibt es häufig keine Weiterentwicklung mehr, weil die Spieler unterbewusst denken, dass sie schon am Ziel wären. Das führt dazu, dass die Jungs teilweise von denen überholt werden, die bei den vermeintlich kleineren spielen”, erklärte Elgert.
Als weitere Beispiele dafür, dass die vermeintlich kleineren Vereine gegen die großen gewinnen können, führte der S04-Trainer den 3:1-Erfolg der U19 des MSV Duisburg gegen Borussia Dortmund und den 3:1-Erfolg des SV Wehen Wiesbaden gegen Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga an.
Elgert weiter: „Wir haben das auch erlebt und in der Liga zeigt es sich permanent, dass Mannschaften wie Wuppertal und Viktoria Köln in den Spielen gegen uns mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar besser waren. Das heißt nicht, dass wir keine guten Spieler haben, aber man sieht, dass die Grundtugenden in der Vergangenheit immer mehr nachgelassen haben.”
Das heißt nicht, dass die Spieler es nicht wollen, aber sie wollen es nicht mit letzter Konsequenz und holen nicht alles aus sich heraus.
Norbert Elgert
Zwar nahm Elgert seine Mannschaft in Schutz, forderte für die Zukunft jedoch auch, dass jeder Spieler an sein Maximum gehen müsse. „Das heißt nicht, dass die Spieler es nicht wollen, aber sie wollen es nicht mit letzter Konsequenz und holen nicht alles aus sich heraus”, so der Trainer. „Das ist der aktuelle Stand und die Rechnung, dass eine starke U17 eine starke U19 bedeutet, geht überhaupt nicht auf.”
Nach Aussagen von Elgert würden viele Spieler derzeit mit dem Sprung aus dem Junioren- in den Herrenbereich kämpfen, jedoch betonte der Trainer auch, dass er und sein Trainerteam alles daran setzen, den jungen Spielern bei ihrer Entwicklung zu helfen. „Für die jungen Spieler, die in der Bundesliga spielen wollen, bedeutet die U19 schon Druck. Wer hier jedoch schon mit einem Rucksack rumläuft, dem werden wir zwar helfen, aber der ist sicherlich nicht geeignet für den Profisport.”
Weitere Stimmen zur Partie zwischen der U19 des FC Schalke 04 und Viktoria Köln gibt es hier.